Medienmitteilung der „Allianz für eine starke AHV“
Die heute veröffentlichte Studie des Bundesamtes für Sozialversicherungen und des Eidg. Büros für Gleichstellung hat die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei den Altersrenten systematisch und vollständig untersucht. Der festgestellte Unterschied von fast 20‘000 Franken pro Jahr zwischen den Altersrenten der Frauen und jenen der Männer ist frappant.
Im Schnitt sind die Renten der Männer um 37% höher. Das ist weit mehr als die im Titel des Berichts „Gender Pension Gap“ suggerierte Lücke; es ist ein Abgrund, der sich zwischen Männern und Frauen öffnet.
Für die Rentnerinnen bedeutet dies einen Lebensabend, der kaum finanziellen Spielraum zulässt. Kein Wunder, sind Frauen im Rentenalter doppelt so häufig wie Männer auf Ergänzungsleistungen angewiesen, um über die Runden zu kommen. Dies trotz steigender Erwerbsquote der Frauen. Die Studie zeigt, dass einzig bei der AHV die Renten von Männern und Frauen fast gleich hoch sind. Und während praktisch alle Frauen in der Schweiz im Alter eine AHV Rente erhalten, sind es bei der beruflichen Vorsorge lediglich rund die Hälfte. Kommt dazu, dass die durchschnittlichen Renten der beruflichen Vorsorge der Frauen 63% unter jenen der Männer liegen.
Vor diesem Hintergrund ist der Vorschlag der hängigen Revision „Altersvorsorge 2020“, das Rentenalter der Frauen rasch auf 65 Jahre zu erhöhen, besonders stossend. Vielmehr muss das Rentenminus der Frauen behoben werden:
Allfällige Verbesserungen des Vorsorgeschutzes in der zweiten Säule bringen den Frauen nur wenig. Sie wirken zudem erst in längerer Frist. Frauen, die kurz vor Pensionierung stehen, können die Lücken nicht mehr schliessen. Nur eine AHV-Rentenverbesserung kann das Problem lösen. Denn die AHV ist ein Glücksfall für die Frauen. Bei der AHV sind alle Frauen versichert, egal ob sie Vollzeit, Teilzeit oder gar nicht erwerbstätig sind. Bei Verheirateten wird das Einkommen des Ehemannes hinzugerechnet. Und für die unbezahlte Familien- und Pflegearbeit gewährt die AHV Erziehungs- und Betreuungsgutschriften. Das wirkt sich positiv auf die AHV-Rente aus.
Frauen sind im Alter weit stärker als Männer auf die AHV angewiesen. Von einer Verbesserung der AHV-Altersrente, wie sie die Initiative AHVplus verlangt, profitieren sie daher besonders. Für Frauen gilt damit ausgeprägt, was auch für 95 % der Bevölkerung gilt: Wer rechnet, stärkt die AHV!
Auskünfte:
Doris Bianchi, geschäftsführende Sekretärin SGB, zuständig für Sozialpolitik, 076 564 67 67
Links:
Resultate der BSV-Studie: www.bsv.admin.ch
Der AHVplus-Rentenrechner: www.ahvplus-rechner.ch
AHVplus auf Facebook: www.facebook.com/ahvplus
Zu den Trägerorganisationen von AHVplus gehört die SP. Absurd genug, dass es vor allem der SP-Bundesrat Berset ist, der mit der Altersvorsorge-Revision die Frauen weiter benachteiligen will.
Der SP-Bundesrat vertritt immer mehr die Interessen der Versicherungswirtschaft, während die Partei, die ihn ja nominiert hat, die staatliche AHV stärken will.
Was ist das für eine absurde Komödie?
Warum immer dieses Ausspielen Männer gegen Frauen? Auch Männer, die weniger verdienen oder lebenslang im Schnitt nur 50% Teilzeit arbeiten und den Rest der Zeit einem Hobby „opfern“, haben eine wesentlich kleinere Rente als verglichen mit jemandem – auch z.B. mit einer Frau – der / die sein Leben lang Fulltime mit Erwerbsarbeit verbringt. In Zeiten von weltweiter aber vor allem auch CH spezifischer Übervölkerung und Arbeitslosigkeit kann das Hobby „Kind(er)“ auch nicht mehr als gesellschaftspolitischer „Verdienst“ verkauft werden, im Gegenteil …. (zu viele) Kinder belasten eine Gesellschaft mehr als Rentner.
Kommt hinzu, dass die mehrheitlich teilzeitarbeitenden Frauen in anspruchsvollen Jobs gemessen an der Leistung gegenüber vollzeitarbeitenden massiv überbezahlt sind (Grund: Bei ersteren ist der prozentuale Anteil an „unproduktiver“ Zeit z.B. für Weiterbildung, Administration, etc., verglichen mit letzteren sehr viel grösser).